E-Bike Nein Danke! Und das obwohl E-MTB voll im Trend liegt. Und vom Berg nicht mehr weg zu denken sind? Ja, dennoch haben wir 5 Gründe warum wir keine E-Bikes auf Enduro oder Trail MTB-Touren nutzen.
Eins vorneweg: wir sind keine E-Mountainbike-Hater. Richtigerweise gibt es eine Reihe von guten Gründen die für ein E-Bike sprechen. Auch sportliche! Folglich haben wir uns sehr intensiv, kontrovers und offen mit dem Thema beschäftigt. Schließlich gehören E-Bikes inzwischen zum Mountainbike Mainstream. Immer mehr MTB-Touren in den Alpen und Alpencross wollen mit einem E-MTB gefahren werden. Wir genießen Natur, Menschen, sportliche Uphills und technische MTB Trails! Daher sind E-Bikes für unsre MTB-Enduro Trail-Touren kein Thema. Hier sind unsere 5 Gründe warum!

E-Bike Nein Danke! Zu hohe technische Abhängigkeit
Wir sind gerne mit dem Mountainbike auf hochalpinen MTB-Touren in den Alpen unterwegs. Oder sind auch in etwas einsameren Regionen wie bspw. am Stilfser Joch oder Brenner. Folglich ist man bei einem Defekt froh, wenn man ihn selbst, schnell und einfach beheben kann. Des weiteren bei einem örtlichen Fahrradladen unkompliziert Hilfe bekommt. Und vor Ort hat man häufig kaum eine Chance sofortigen Ersatz zu bekommen. Selbst bei einfachen Standard-Komponenten.
Hast du hier mit einem E-Mountainbike ein Problem oder eine MTB Panne, dann kann das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Tour-Ende bedeuten. Darüber hinaus können die Probleme bei einem E-MTB vielfältiger sein. Zum Beispiel Probleme bei Akku, Motor oder Display. Folglich führt diese technische Abhängigkeit auch zu einer veränderten Tourenplanung. Dahin gehend, ob die Akku-Leistung für die geplanten Kilometer und Höhenmeter reicht. So fährt man auf das Stilfser Joch nicht mit einer einzigen Akku-Ladung. Gibt es auf der geplanten Route keine Ladestationen, fällt diese Tour bereits im Vorfeld aus oder verkompliziert sich. Weiter muss bei der Planung berücksichtigt werden, ob alle ein E-Bike fahren. Und auch ob alle mit ähnlicher Reichweite. Sowie ob auf der Route Trage- oder Schiebepassagen enthalten sind.
Folglich wird eine E-Bike Tour viele Kompromisse beinhalten. Widrigenfalls schwächen die Kompromisse das Mountainbike Touren Erlebnis massiv ab. E-Bike Nein Danke!
Diese traumhaft schönen Enduro MTB Touren fallen beispielsweise mit dem E-Bike aus den oben genannten Gründen aus: eine hochalpine Stilfser Joch MTB Trail-Tour, eine Tour über das einsame und schöne S-charl-Jöchl im Val Müstair Schweiz oder der Passo Cercen MTB Trail im Trentino.

Warum wir keine E-Bikes fahren? Zu hohes Gewicht!
Auf der Suche nach einmaligen Naturerlebnissen und traumhaften Trails in den Alpen ist häufiges Schieben und Tragen wie bspw. auf der Tour am Brenner Grenzkamm, Fimberpass oder Montozzo Scharte nicht ausgeschlossen. Herkömmliche Mountainbikes wiegen zwischen 11 kg (Hardtail) bis 16 kg (Enduro). Wohingegen E-Bikes durch Motor und Akku das Gewicht um rund 7 kg erhöhen. Mit dem deutlich höheren Gewicht eines E-Bikes sollte man diese Passagen auf einer eBike Tour also besser meiden. Darüber hinaus schiebt das höhere Gewicht bergab deutlich spürbar. Somit sind E-Bikes auf technischen Trails weniger agil.
Hohe Kräfte des Motors + höheres Gewicht eines E-Bike = höhere Belastung des Materials! Dadurch müssen Bremsbeläge, Bremsscheibe, Kette, Kettenblatt und Kassette regelmäßiger erneuert werden. Alles in allem ist das hohe Gewicht in vielen Fällen lästig und bietet keinerlei Vorteile. Folgerichtig einer der 5 Gründe warum wir keine E-Bikes fahren.

Im Vergleich zum herkömmlichen Mountainbike nicht nachhaltig
Zweifelsfrei ist ein E-Bike umweltfreundlicher als ein Auto. Und daher punktet ein eBike zurecht im Vergleich mit dem PKW. Allerdings konkurriert ein elektrisches MTB im Outdoor-Bereich nicht mit dem Auto, sondern mit einem herkömmlichen MTB. Und in diesem Vergleich schneidet die e-Variante signifikant umweltbelastender ab. Trek Bicycle hat die Emissionen ihrer Fahrradproduktion während eines Jahres messen lassen. Und hier zeigt sich, dass ein eBike bereits in der Produktion das Klima fast dreimal so hoch CO2 belastet wie ein Bio-Bike (Quelle: Trek Bicycle)! Rechnet man zu den von Trek Bicycle ermittelten 229 kg CO2e noch die CO2 Äquivalente von Motor und Akku dazu, kommt das eBike Trek Rail auf insgesamt 320 kg CO2e (vs. 116 kg CO2e des Hardtails Trek Marlin – Quelle: ride.ch). Trek ist nach unseren Recherchen übrigens der einzige große Fahrradhersteller, der einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.
Hinzu kommt, dass die durchschnittliche Lebensdauer einer E-MTB Batterie je nach Hersteller, Modell, Nutzung und Lagerung bei 500-1.000 Ladezyklen liegt; nach Auskunft vieler Fahrrad-Werkstätten selten mehr als 4 Jahre. Die Akkus können derzeit nur bis zu maximal 50-70% recycelt werden. Ebenfalls erhöht sich durch das höhere Gewicht der e-MTBs der Verschleiß von Kette, Kassette, Kettenblatt und Bremse. Sprich, diese Teile müssen im Vergleich zu herkömmlichen Bikes häufiger getauscht werden. Das alles zusammen erhöht zusätzlich die negative Klimabilanz von e-Mountainbikes im Vergleich zu herkömmlichen MTBs. Und ohne Versorgung des Akkus mit Ökostrom ist ein e-MTB erst Recht kein ökologischer Fortschritt. Vom Laden in der Wohnung raten Experten wegen Brandgefahr übrigens gänzlich ab.
E-MTBs verursachen hohe Emissionen und diese negative Ökobilanz kann man am Berg niemals ins Positive wenden. Selbst dann nicht wenn man das Rad häufig nutzt! Und daher ist die negative Klimabilanz der wichtigste Grund, warum wir keine E-Bikes fahren.


Bilder: Trek Bicycles
Im Unterhalt zu teuer
Wegen den vielen technischen Komponenten sollte ein E-Mountainbike regelmäßig zur Inspektion. Die meisten Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten kann man an seinem herkömmlichen Mountainbike nahezu alle selbst erledigen. Bei einem E-Bike sieht das allerdings ganz anders aus. Eine Umfrage des Versicherers Wertgarantie in Kooperation mit Statista ergab, dass rund 20% der befragten E-Bike-Fahrer technische Defekte an Akku, Motor und Display beklagten.
Folglich alles an Komponenten an denen man selbst besser keine Hand anlegen sollte. Und auch relevant: knapp 16% hatten Schäden durch Unfälle. Den Akku sollte man vorsorglich nach einem Unfall zur Vorbeugung der Gefahr einer Selbstentzündung austauschen. Ein neuer Akku kostet ab 500 Euro aufwärts. Die Anschaffungskosten eines E-Bikes lassen sich zumindest durch den Kauf eines gebrauchten E-Bikes* etwas schmälern.

Weniger echter MTB Genuss
Wir lieben die Natur und suchen unvergessliche Mountainbike Erlebnisse in Eigenregie. Wir erkunden seit über 10 Jahren die schönsten Enduro Touren der Alpen, Südtirols und anderen Bergregionen. Das ist unsere Leidenschaft. Das Mountainbike ist dabei für uns der Inbegriff für Freiheit und Genuss! Besinnung auf das Wesentliche und Entschleunigung. Mehr Mountainbike und weniger Stress. Entschleunigung des Alltags. Folglich zur Ruhe kommen. Ebenso die Freude an der Langsamkeit entdecken. Liebe die Natur. Such das unvergessliche Erlebnis mit dem Mountainbike. Bewusster, intensiver und ursprünglicher statt höher, schneller, weiter, öfter und bequemer.
E-Bikes auf Flugreisen? Kannst du direkt vergessen!

Der Urlaub steht vor der Tür und das E-Bike möchte mitgenommen werden? Auch hier steht man vor einigen Herausforderungen. Und erschwerten Bedingungen. Am bequemsten bringt man das E-Bike mit dem Auto in die Berge oder zum nächsten Urlaubsort. Im Auto hat man jedoch selten genug Platz, um auch das Fahrrad zu verstauen. Die sinnvollste Alternative ist dann der Fahrradträger. Allerdings muss hier muss das hohe Gewicht des E-Bikes berücksichtigt werden. Denn die meisten Fahrradträger erlauben nur 15 bis 20 Kilogramm Maximalgewicht. Für ein herkömmliches Enduro MTB ausreichend. Für ein E-Bike in der Regel zu wenig.
Und auch im Reisebus sind E-Bikes selten gern gesehene Gäste. So schließt beispielsweise Flixbus die Beförderung von E-Bikes und Pedelecs generell aus! Oder vielleicht sogar eine E-Bike Reise mit dem Flugzeug geplant? E-Bike Nein Danke sagen auch viele Airlines! Der Transport im Passagierflugzeug ist nahezu unmöglich. Denn der Transport von Lithium Akkus ist riskant, denn die Lithium Batterie gilt als Gefahrgut. Daher transportieren einige Airlines nicht einmal den Rahmen ohne Akku. Oder nur Akkus mit einer extrem niedrigen Akku-Kapazität. Daher kann man eine Bike-Flugreise mit dem eigenen e-Bike direkt von seiner Bucket-List nehmen.
Ist E-Bike Sport?
Die Frage, ob ein E-Bike ein Sport ist oder nicht, wird seit Jahren diskutiert. Einige Leute glauben, dass E-Bike kein Sport ist, weil es nicht das gleiche Maß an körperlicher Fitness oder MTB Training erfordert. E-Mountainbike fahren kann jedoch in vielerlei Hinsicht als Sport bezeichnet werden. Denn das Fahren mit einem E-Mountainbike umfasst viele, wissenschaftlich bestätigte Fitnessaspekte. Wenn du dich also für das Fahren mit einem E-MTB entscheidest, wird das Deiner Gesundheit und Fitness genauso zugute kommen, wie bei anderen ausdauerintensiven Sportarten. Oder das Fahren mit einem herkömmlichen MTB.
Gemeinsam haben VIACTIV und der Sportwissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse untersucht, wie die gesundheitlichen Vorteile des E-Bike-Alltags aussehen. Demnach kann sich ein E-Bike Fahrer, auch bei moderater Anstrengung, über einen gesundheitsfördernden Effekt freuen. Es konnten bei E-Bike Fahrern Herzfrequenzen im Schnitt von 114 Herzschlägen pro Minute festgestellt werden. Perfekt für kontinuierliches Ausdauertraining und die persönliche Gesundheitsförderung. Auch die Forscher der Universität Basel bestätigen dies in einer Untersuchung, die im Fachmagazin “Clinical Journal of Sport Medicine” veröffentlicht wurde. Demnach ist E-Bike fahren vor allem auch sehr gesund und gut für die Fitness von untrainierten Menschen. Sowie bei Übergewichtigen.
In einer Studie mit ca. 2.000 Probanden haben das Bundesverkehrsministerium, die Leibnitz-Universität und die Medizinische Hochschule Hannover heraus gefunden, dass die durchschnittliche Herzfrequenz eines E-Bike-Fahrers nur fünf Schläge unter der eines Radfahrers liegt. Ebenfalls zeigt die Studie auf, dass E-Biker bei einer täglichen Fahrt von 12 bis 15 Kilometer ihr Herzinfarktrisiko um 40 % senken können. Das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck sowie Zucker- und Fettwechselstörungen kann sogar um bis zu 50 % zurückgehen.
Folglich stufen Forscherinnen und Forscher das E-Bike-Fahren als gesund ein. Allerdings sind die Probanden der zitierten Studien in der Regel älter als sportliche Mountainbike Fahrerinnen und Fahrer. Überdies weisen die Probanden einen höheren Body-Mass-Index (BMI) und eine geringere körperliche Aktivität bei ihrer Freizeitgestaltung auf. Folglich ist E-Biken bei Menschen, die bereits durch körperliche Beschwerden in ihrer Bewegung eingeschränkt sind, eine sinnvolle, sportliche Aktivität. Bei allen anderen Menschen ist der sportliche Nutzen geringer ausgeprägt.
Das eigentliche Problem mit e-Mountainbikes

Seit Jahren herrscht ein immer größer werdender Konflikt zwischen Wanderern und Mountainbikern. Das Ergebnis: die intensive Nutzung von Wanderwegen durch Mountainbiker führt immer häufiger zu MTB-Verboten. Und E-MTBs könnten diesen Trend beschleunigen! Und schlimmstenfalls allen Mountainbikern den Zugang zu den Trails kosten. Denn durch e-MTBs finden immer mehr Menschen den Weg in die Berge und frequentieren inzwischen selbst hochalpine Trails. Und selbst eingefleischte Biker nutzen Dank der Motor-Unterstützung die Trails deutlich intensiver: in der selben Zeit können mehr Trails schneller gefahren werden. Das eBike ist keine Technologie, für die es sich lohnt, hart erkämpften Boden zu verlieren. Wir müssen sicherstellen, dass wir Konflikten voraus sind.